Wie du es schaffst als Fotograf aus der Masse heraus zu stechen
Irgendwie will man als Fotograf ja, dass die eigenen Fotos nicht einfach im Nirvana verpuffen. Wie schafft man es jetzt aber aus der Masse herauszustechen?
Nutze deine einzigartige Stärke
Der beste Weg, dich von der Masse abzuheben, liegt in deiner einzigartigen Stärke. Klingt erstmal abstrakt, ich weiß. Aber lass uns das mal runterbrechen, damit es ganz konkret wird.
Jeder hat etwas, das ihn besonders macht – eine Eigenschaft, eine Fähigkeit oder einen Zugang, den andere so nicht haben. Und genau das ist dein Vorteil, den du in deine Fotografie einfließen lassen kannst.
Ein gutes Beispiel ist dein Tagesrhythmus. Bist du ein Frühaufsteher oder eher eine Nachteule? Ich selbst stehe gerne früh auf. Sonnenaufgänge zu fotografieren ist zwar immer mit etwas Überwindung verbunden, aber es fällt mir deutlich leichter, morgens um 5 Uhr aus dem Bett zu springen, als bis spät in die Nacht wach zu bleiben.
Andere hingegen blühen erst ab Mitternacht so richtig auf und können stundenlang durch die dunklen Straßen ziehen. Warum solltest du also versuchen, gegen deinen natürlichen Rhythmus anzukämpfen? Nutze, was dir leichtfällt, und baue darauf auf.
Ein anderer Aspekt ist dein Zugang zu Orten. Wenn du zum Beispiel in einer Stadt wie New York lebst, erlebst du sie komplett anders als ein Tourist. Du kennst die versteckten Ecken, die Stimmungen in unterschiedlichen Jahreszeiten, die kleinen Details, die einem Besucher vielleicht nie auffallen würden.
Dasselbe gilt, wenn du eine Sprache sprichst, die dir Türen öffnet. Lokale Märkte, Hinterhöfe oder traditionelle Handwerksstätten – all das kann für dich erreichbar sein, weil du mit den Menschen dort ins Gespräch kommst. Jemand, der nur auf Englisch oder mit Händen und Füßen kommuniziert, wird nie den gleichen Zugang haben.
Und das Beste daran: Deine Stärke ist nichts, was du krampfhaft lernen musst. Es ist etwas, das in dir steckt, etwas, das dir leichtfällt, während andere Schwierigkeiten damit haben. Indem du diese Stärke bewusst nutzt, kannst du Fotos schaffen, die nicht austauschbar wirken, sondern wirklich deine Handschrift tragen.
Ein Beispiel: Wie ich meine einzigartige Stärke umsetze
Auch ich nutze meine einzigartige Stärke für meine Fotos. Mein Leben ist darauf ausgerichtet, flexibel zu sein und so viel von der Welt zu sehen, wie ich kann.
Ich habe mich früh entschieden, nicht an einen Ort gebunden zu sein. Kein festes Haus, keine Verpflichtungen, die mich einschränken. Stattdessen habe ich mir einen Lebensstil geschaffen, der es mir ermöglicht, Städte und Kulturen intensiv zu erleben.
Das spiegelt sich in meinen Fotos wider. Ich reise nicht nur für ein paar Tage irgendwohin, mache ein paar schnelle Bilder und bin wieder weg. Ich lebe an diesen Orten. In Madrid, Paris, Porto, Lissabon – überall habe ich Monate gewohnt und mir Zeit genommen, den Rhythmus der Stadt zu verstehen, die kleinen, versteckten Ecken zu entdecken, die im normalen Touri-Alltag einfach untergehen.
Es ist ein Unterschied, ob du nur kurz durch eine Stadt schlenderst oder sie monatelang erlebst. Diese Tiefe und Vertrautheit lasse ich in meine Fotos einfließen.
Gleichzeitig habe ich einen weiteren Vorteil, der mir hilft, als Fotograf aus der Masse herauszustechen. Ich bin studierter Jurist.
Das mag auf den ersten Blick nichts mit Fotografie zu tun haben, aber tatsächlich gibt mir das einen besonderen Zugang zu rechtlichen Themen, die viele Fotografen vernachlässigen.
Ob es um Streetfotografie und Persönlichkeitsrechte geht oder um die rechtliche Lage beim Veröffentlichen von Fotos – ich habe das Wissen, diese Aspekte sicher und verständlich in meine Arbeit einzubauen.
Auf meinem YouTube-Kanal bringe ich diese Kombination aus Fotografie und Recht zusammen und biete etwas, das die meisten nicht liefern können.
Und genau das meine ich, wenn ich sage, dass du deine Stärke finden und nutzen solltest. Jeder hat etwas, das ihn besonders macht – du musst es nur entdecken und kreativ einsetzen.
Deine eigenen Interessen sind der beste Anhaltspunkt
Für manche ist dieser Ansatz einfach. Andere haben sich wahrscheinlich noch nie Gedanken darüber gemacht, was eigentlich die einzigartige Stärke ist. Dann kann das Thema leicht etwas überwältigend wirken.
Deine Interessen und Hobbys sind aber der beste Anhaltspunkt. Sie geben dir nicht nur ein Thema, bei dem du dich wohlfühlst, sondern können auch Türen öffnen, die für andere verschlossen bleiben.
Ich finde, der einfachste Einstieg ist, dir anzusehen, was du ohnehin schon gerne machst.
Stell dir vor, du hast einen Hund. Du gehst jeden Tag spazieren, bist in der Natur oder in der Stadt unterwegs. Was liegt da näher, als eine kleine Kompaktkamera wie die Fuji X100VI in die Tasche zu stecken?
Auf den Gassirunden musst du ja aber noch nicht mal deine Umgebung fotografieren. Auch der Hund selbst als Hauptmotiv ist denkbar.
Und wer einen Hund hat, der begegnet auch schnell anderen Hundebesitzern, und plötzlich kann sich daraus sogar etwas Größeres ergeben – sei es ein Projekt, ein Portfolio oder sogar ein kleines Business.
Viele Leute zahlen gerne für hochwertige Fotos ihrer Vierbeiner. Alles, was du dazu brauchst, ist dein Interesse an Hunden und die Kamera in deiner Tasche.
Das Gleiche gilt für andere Hobbys. Ich habe einen Kumpel der super gerne Golf spielt. Der kennt jeden Golfclub in München.
Genau hier kannst du auch mit der Kamera ansetzen. Vielleicht wirst du derjenige, der bei Turnieren fotografiert, weil du den Sport verstehst und weißt, worauf es ankommt. Die Leute vom Club kennen dich als Stammgast ja wahrscheinlich auch schon.
Oder du bist in einem Sportverein, liebst Klettern, Reiten oder irgendetwas anderes – dein Wissen und deine Leidenschaft für diese Themen sind unschätzbar wertvoll. Sie geben dir Zugang und eine Perspektive, die andere nicht haben.
Die Verbindung von Fotografie mit deinen Interessen macht nicht nur Spaß, sondern gibt deinen Bildern auch eine persönliche Note. Und genau diese Kombination aus deinem Wissen, deiner Leidenschaft und deiner Kamera hebt dich von der Masse ab.
Es ist eigentlich ganz einfach: Überlege, was dich begeistert, und finde heraus, wie du es in deiner Fotografie umsetzen kannst. Oft liegt die Antwort näher, als du denkst.