Geld verdienen als Fotograf - Was ist möglich?

 

Mit Fotografie Geld verdienen

Du hast mit der Fotografie angefangen und fragst dich wie man als Fotograf Geld verdienen kann?

Welche Möglichkeiten gibt es Geld mit Fotos zu verdienen?

Mir war zu Beginn meiner Fotografen Karriere gar nicht klar, was es überhaupt alles für Möglichkeiten gibt und ob ein arbeiten in einem kreativen Beruf überhaupt machbar ist… Gerade weil ich früher oft das Sprichwort der “brotlosen Kunst” gehört habe.

Ich zeige dir jetzt aber verschiedene Kategorien und Beispiele, was alles möglich ist um Geld mit deiner Kamera zu verdienen.

Hier kommt es auf dich individuell an, denn jede Variante hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, bei denen du selbst entscheiden musst was für dich ideal ist.

Variante 1 - Auftragsarbeit als Fotograf

Diese Variante ist der absolute Klassiker und das woran man als erstes bei einem Fotografen denkt.

Jemand braucht Bilder für irgendein Projekt, Event oder Thema und beauftragt einen Fotografen, genau diese Bilder aufzunehmen.

Das führt dazu, dass du hier thematisch eine riesige Auswahl hast, welche Dinge du hier fotografieren willst.

Ein absoluter Klassiker ist die Hochzeitsfotografie, gerade weil das stellenweise sehr lukrativ sein kann und du für einen Tag Hochzeitsfotografie über 2.000€ verdienen kannst.

Du solltest aber beachten, dass du hier auch Planung, Anfahrt, Bildbearbeitung, etc hast und es nicht nur auf einen Tag Arbeit und das “schnelle Geld” hinausläuft.

Zumal du auch am Anfang deiner Karriere eher einige hundert und nicht gleich tausende Euro für so ein Shooting verdienen wirst.

Ganz nach dem Motto “geheiratet wird immer” ist es hier aber recht leicht erste Aufträge zu ergattern, gerade über den Freundes- & Bekanntenkreis können durchaus recht früh einige Anfragen kommen.

Wenn du diese Situationen fair angehst (preislich, Erwartungshaltung gegenüber dem Brautpaar, etc) kannst du hier einige wichtige erste Erfahrungen sammeln und dein Portfolio aufbauen um weitere Klienten zu finden.

Auftragsarbeiten sind aber nicht nur in der Hochzeitsfotografie zu finden.

Du kannst auch professionelle Portrait-Shootings im Studio anbieten. Oder Produktfotograf werden.

Egal ob es hier jetzt um Mode, Uhren, Autos oder irgendetwas dazwischen geht, die meisten Firmen dieser Welt stellen ein Produkt her das sie verkaufen wollen.

Und dafür brauchen sie natürlich Fotos für ihr Marketing, die irgendjemand aufnehmen muss.

Ich kenne zum Beispiel Fotografen die sich auf Schuhe spezialisiert haben und für Schuhgeschäfte Produktfotos machen. Oder einen anderen Fotografen, der das Golfspiel liebt und hier die Ausrüstung und Events einiger Clubs regelmäßig fotografiert.

Du siehst also hoffentlich, die Auswahl ist in diesem Bereich gigantisch und lässt sich gut auf deine eigenen Vorlieben anpassen.

Zum Starten brauchst du auch nicht viel, idealerweise eine Website auf der du zum einen dein Portfolio darstellen kannst und zum anderen Kontaktmöglichkeiten anbietest.

Variante 2 - Pressefotografie und Dokumentation

Bei der Pressefotografie begleitest du, wie der Name bereits vermuten lässt, Events die durch die Medien gehen, z.B. Demonstrationen.

Das kann für die kleine Regionalzeitung bis hin zu nationalen oder internationalen Ereignissen sein.

Der große Unterschied zur Auftragsfotografie ist, dass du meist fester angestellt bist.

Auftragsarbeiten sind oft einmalige Jobs für die du bezahlt wirst. Pressefotografen stehen teilweise in Angestelltenverhältnissen oder haben zumindest längere Verträge dass sie in einem gewissen Zeitraum eine gewisse Anzahl Bilder an die Agentur liefern.

Alternativ kannst du auch versuchen eine eigene Fotodokumentation zu machen. Hier pitchst du meist einem großen Magazin eine Idee, z.B. eine Amazonas Expedition um über eine gefährdete Tierart zu berichten.

Diese Projekte können oft mehrere Wochen oder Monate dauern und sind super spannend von den Einblicken die du dort erhältst.

Gerade hier - aber auch in der Pressefotografie - sind Jobs allerdings äußerst rar gesät und hart umkämpft.

Du brauchst also ein gewisses professionelles Level um überhaupt eine Chance auf einen Job zu haben und brauchst anschließend auch noch etwas Glück.

Nichtsdestotrotz sind die Einblicke allerdings äußerst spannend und die Aussicht auf einen Job hier ja evtl auch ein Ziel & Motivation für dich!

Variante 3 - Stock Fotografie

Stock Fotografie ist oftmals ein verpöntes Thema unter Fotografen, weil die Bezahlung sehr schlecht ist, teilweise bekommst du nur einige Cent für ein verkauftes Bild.

Was genau Stock Fotografie ist habe ich schon einmal in einem anderen Beitrag zusammengefasst und auch eine ganze Videoserie mit Tipps & Tricks dazu auf Youtube gemacht:

Grundsätzlich lädst du deine Bilder auf einer Plattform hoch, wo dieses vermarktet wird und ein Käufer eine Lizenz daran erwerben kann.

Pro Lizenzverkauf erhälst du und die Plattform dann jeweils einen Anteil an den Einnahmen.

Wie bereits gesagt können das nur einige Cent sein, es gibt aber auch Verkäufe die dir über 100 € einbringen können. Diese sind zwar sehr selten, aber sie können auch vorkommen.

Der große Vorteil ist, das du bei diesen Plattformen sehr früh mitmachen kannst. Bereits einige Monate nachdem ich meine erste Kamera hatte habe ich mich auf Stock Fotografie Plattformen angemeldet und angefangen Bilder zu verkaufen.

Natürlich war die Qualität meiner Fotos und Auswahl meiner Motive noch zu schlecht um wirklich irgendetwas zu verkaufen und die regelmäßige Einnahmen habe ich erst eine Weile später erzielen können.

Nichtsdestotrotz kannst du mit der Stock Fotografie sehr früh starten und brauchst auch nichts weiter als eine Kamera.

Aufgrund der geringen Zugangsvoraussetzungen ist der Markt allerdings sehr übersättigt.

Dadurch sind die Margen auch so gering und du brauchst mehrere tausend qualitative Bilder online, um nennenswerte Einnahmen zu erzielen.

Wer “nur mal 10 Bilder hochlädt um zu schauen was passiert”, der wird wenig Erfolg in diesem Gebiet haben.

Dennoch gibt es auch Fotografen die ihr Haupteinkommen aus der Stock Fotografie beziehen.

Diese Leute haben das allerdings auch nicht über Nacht geschafft und sich langsam hochgearbeitet.

Für mich selbst hat die Stock Fotografie zwar nicht mein Haupteinkommen ersetzt, sie hat mir allerdings erlaubt, mir das ein oder andere Objektiv leisten zu können und das ist ja auch schonmal was.

Variante 4 - Coaching & Workshops

Eine andere Variante sind Coaching und Workshops. Auch hier hast du super breite Auswahlmöglichkeiten, wie genau du deine Leistungen anbieten willst.

Eine der einfachsten Varianten ist ein 1:1 Skype Call (oder alternative Software) indem du individuell auf die Fragen deines Schülers eingehen kannst.

Durch die Online Komponente erlaubt dir das, von überall zu arbeiten und dich nicht nur auf Fotografen in deiner Region beschränken zu müssen.

Alternativ kannst du auch ganze Coachings anbieten, wo du mit einer Gruppe oder in Einzelterminen zeigst, wie du in der Fotografie vorgehst.

Thematisch ist auch das wieder sehr flexibel, als Landschaftsfotograf kannst du deine Gruppe an einen coolen Fotospot bringen, als Portraitfotograf ein Modell organisieren und so einen Tag verbringen.

Du merkst also hoffentlich, auch hier ist deiner Kreativität keine wirkliche Grenze gesetzt.

Eine der coolsten Möglichkeiten ist sicherlich die Durchführung eines größeren Workshops der besonders in der Landschaftsfotografie mit einer Fotoreise verbunden ist.

Du stellst hier einen Trip für eine kleine Reisegruppe zusammen, z.B. für Island, kümmerst dich um Transport, Unterkunft, Verpflegung und kannst über mehrere Tage hinweg gezielt auf die Bedürfnisse deiner Teilnehmer eingehen.

Zusätzlich seid ihr noch an einer richtig coolen Location und habt tolle Erlebnisse zusammen. Von daher finde ich Workshops eine tolle Variante um Geld mit der Fotografie verdienen zu können.

Voraussetzung für das Ganze ist natürlich, dass du in der Lage bist anderen Leuten etwas beibringen zu können.

Wenn du jetzt noch ganz neu in der Fotografie bist ist es schwierig hier Wissen weitergeben zu können, weil du dir das Wissen ja selbst erst noch aufbauen musst. 

Aber auch hier kommt es darauf an, was genau du anbieten willst. Einen ganzen Fotoworkshop mit Reise würde ich tendenziell erst mit sehr ausgeprägter Erfahrung anbieten, hingegen Fotografie Grundlagen hast du wahrscheinlich recht schnell gelernt und kannst diese weitergeben.

Dein Angebot sollte nur immer fair demjenigen gegenüber sein, der deine Leistung in Anspruch nimmt.

Variante 5 - Eigene Produkte

Wenn man eigene Produkte hört, dann gibt es eine Sache die fast jeder bekannte Fotograf im Angebot hat: Presets.

Je mehr Leute auf deine Fotos aufmerksam werden, desto mehr interessieren sich auch dafür, WIE du deine Bilder bearbeitest und suchen oftmals eine einfache Möglichkeit, einen ähnlichen Look in ihren Fotos zu erzeugen.

Hast du eine eigene Website kannst du hier oftmals recht einfach einen kleinen Online Shop anbinden und deine eigenen Presets dort anbieten.

Aber nicht nur Presets eigenen sich für den Verkauf, viele Fotografen bieten auch E-Books zur Kamera Setup oder bestimmten Themen an, haben ganze Kurse aufgenommen die man sich herunterladen kann oder bieten dir andere digitale Produkte an.

Wenn du eher der Typ für physische Produkte bist, kannst du natürlich auch diese anbieten.

Vor allem bei Landschaftsfotografen sind Kalender oder ein Bildausdruck sehr beliebt.

Natürlich musst du dir in diesem Fall noch etwas Gedanken über die Produktion und Versand der Waren machen, aber du siehst, deiner Kreativität im Bereich der eigenen Produkte sind auch diesmal kaum Grenzen gesetzt.

Variante 6 - Dein eigener (Fotografie) Blog

In vielen meiner vorherigen Tipps hast du ja schon gehört, dass eine eigene Website dir für die eigene Vermarktung gut helfen kann.

Wenn du eine Besitzt, lohnt es sich dort direkt einen Blog einzubinden und diesen zu monetarisieren.

Da du diesen Beitrag gerade liest nehme ich an, dass du über Google zu mir gefunden hast.

Und nicht nur du, sondern hunderttausende Menschen googeln täglich nach ihren Problemen und Fragen.

Hast du nun deinen eigenen Blog mit hilfreichen Inhalten, kommen täglich eine Vielzahl an Menschen an deiner Website an, die Ihnen zum einen weiterhilft, aber auch dich und deine Arbeit & Angebote sichtbarer und bekannter macht.

Thematisch stehen dir hier alle Türen offen und du kannst über die Dinge schreiben, die du interessant oder nützlich für andere siehst.

Dabei ist es egal, ob du jetzt direkt über die Fotografie schreibst, wie du es auf meinem Blog siehst, oder aber andere Themen aufgreifst und die Fotografie nur ein Teil davon ist.

Denn jeder gute Blogbeitrag besitzt auch Fotos, um den Text optisch ansprechender zu gestalten.

Angenommen du bist ein großer Fan des Kochens und dein Blog handelt eigentlich nur über Rezepte und Zubereitungstipps für die Küche.

Nichtsdestotrotz kannst du in diesem Fall ja wunderschöne Food-Shots aufnehmen und diese Art der Fotografie auf deinem Blog einbinden.

Oder aber Hochzeitsfotografen, die direkt hilfreiche Tipps für die Planung einer Hochzeit auf ihrem Blog veröffentlichen.

Das hilft nicht nur dem Brautpaar, sondern macht dich auch zu einer bevorzugten Anlaufstelle, wenn es dann darum geht einen Fotografen zu finden, der die Hochzeit dann auch begleitet.

In unserem digitalen Zeitalter ist Aufmerksamkeit und Bekanntheit eine nicht zu unterschätzende Ressource, weshalb ich dir den Aufbau deines eigenen Blogs nur wärmstens ans Herz legen kann.

Variante 7 - Dein eigener (Fotografie) Youtube Kanal

Dieser Punkt setzt die Idee an den Ideen des eigenen Blogs an, aber führt das Ganze noch ein Stück weiter.

Youtube ist nach Google die zweitgrößte Suchplattform der Welt und die Anzahl des Videokonsums nimmt beständig zu.

Hast du nun deinen eigenen Youtube Kanal kannst du auch hier zu einem beliebigen Thema - zum Beispiel der Fotografie - Videos erstellen und hochladen.

Das mache ich inzwischen seit einigen Jahren und habe dadurch auch bereits eine gewisse Bekanntheit in den Fotografen Kreisen erhalten. Und auch diesen Beitrag findest du in Videoform auf Youtube:

Ich weiß aus Erfahrung, dass es einiges an Überwindung kostet sich vor eine Kamera zu stellen und du dich zudem neben dem Fotografieren nun auch noch mit der Videobearbeitung beschäftigen musst.

Aber ich kann dir auch sagen, das sich das ganze echt auszahlt.

Grob geschätzt würde ich sagen, im Monat habe ich auf meinen Youtube Videos 10x mehr Traffic als auf diesem Blog. Fairerweise investiere ich aktuell auch mehr Zeit in Youtube, als beständig neue Beiträge hier zu schreiben.

Aber auch zu dem Zeitpunkt als ich meine Zeit noch ca. 50:50 aufgesplittet habe war deutlich zu erkennen, das Youtube einfach mehr Leute anzieht, genau aus dem Grund das die Hürde etwas größer ist.

Neben den ganzen Vorteilen die dir diese Bekanntheit für deine eigenen Produkte & Leistungen bringt, kommen ab einer gewissen Größe auch auf einmal namhafte Unternehmen in der jeweiligen Branche auf dich zu und wollen mit dir zusammenarbeiten.

Und mal eben vorrangigen Zugang zu neuen Kameras / Objektiven oder sonstigem Equipment zu haben ist schon eine sehr coole Erfahrung.

Zudem wird immer mehr unseres täglichen Medienkonsums von Text & Bildern zu Video gedrängt, schaue dir allein nur den Aufstieg von Tiktok und Short-Form-Video an.

Von daher kann ich dir nur wärmstens empfehlen, dir hier frühzeitig deine eigene Community und Plattform zu schaffen.

Fazit - Geld verdienen mit Fotografie

Du siehst, es gibt zahllose Möglichkeiten um mit der Fotografie Geld zu verdienen.

Ich hoffe ich konnte dir einen ganz guten Eindruck vermitteln, was alles möglich ist, und das die Fotografie keine ganz so brotlose Kunst ist wie es vielleicht zunächst erscheint.

Natürlich ist das keine abschließende Liste und du kannst verschiedene Möglichkeiten hier natürlich auch untereinander mischen und musst dich nicht auf eine Sache von Anfang an festlegen.

Von daher hoffe ich, dass du diesen Beitrag hilfreich fandest und würde mich freuen, wenn du ihn mit anderen interessierten Fotografen teilen würdest! :)

 

 
Timo Nausch