Ich habe 30 Tage nur in Schwarz Weiß fotografiert - Das ist passiert

 

Warum fotografiert man 30 Tage nur Schwarz-Weiß?

Stell dir vor, du hast eine Kamera und ein Ziel: 30 Tage lang nur in Schwarz-Weiß fotografieren. Klingt doch spannend, oder? Genau das habe ich gemacht.

Ich wollte nicht nur meine Fotografie-Fähigkeiten verbessern, sondern auch herausfinden, wie Schwarz-Weiß-Bilder unter verschiedenen Bedingungen wirken. Nicht nur bei perfektem Licht, sondern in allen möglichen Situationen.

Schwarz-Weiß-Fotografie zwingt dich, die Welt anders zu sehen. Es ist wie das Entfernen einer Schicht, die du sonst immer dabei hattest. Du musst dich auf Licht, Schatten, Texturen und Formen konzentrieren.

Farben können nicht mehr die Hauptrolle spielen, sie sind ja nicht mehr da. Stattdessen wird das Spiel von Licht und Schatten zum Star deiner Fotos.

30 Tage habe ich gewählt weil sie mir wie ein guter Kompromiss gewirkt haben: Lang genug um einen wirklichen guten Satz an Erfahrung zu sammeln aber auch nicht so lang, dass es sich irgendwann anstrengend oder nervig anfühlt.

In meiner Vorstellung würde ich nach den 30 Tagen verstehen, wie Licht in der Fotografie wirkt, wie es Objekte umspielt, Kontraste schafft und Stimmungen erzeugt.

Im folgenden schauen wir uns an, was wirklich passiert ist! Und wenn du es mit noch mehr Bildern sehen willst, schau dir auch gerne mein Youtube Video dazu an!

Die ersten Tage der Challenge

Tag 1 meiner Schwarz-Weiß-Fotografie-Challenge führte mich in den Olympiapark München. Ganz ehrlich, es war ein Glückstreffer – das Wetter war perfekt, und die Fotos, die ich gemacht habe, waren weit besser, als ich erwartet hatte.

Du weißt ja, wie es ist: Manchmal spielt das Wetter einfach mit, und alles fügt sich zusammen.

Silhouetten im Olympiapark
Vater und Sohn spielen im Olympiapark

Aber wie das Leben so spielt, hielt dieses Glück nicht lange an. Schon bald musste ich feststellen, dass Schwarz-Weiß-Fotografie an regnerischen Tagen eine ganz andere Herausforderung darstellt.

Weniger Licht, weniger Kontrast – ich fand es schwer, Motive zu finden, die wirklich herausstachen. Sicher, der ein oder andere interessante Reflection-Shot war dabei, aber nichts, was wirklich weltbewegend war.

In den folgenden Tagen schwankte das Wetter. Ich nutzte jeden sonnigen Tag, um draußen zu sein und zu fotografieren. Manchmal kam ich nur mit ein oder zwei Fotos nach Hause, die mich wirklich zufriedenstellten.

Aber es gab auch Highlights, wie zum Beispiel eine Morgenrunde am Odeonsplatz in München. Das Licht war einfach fantastisch, und ich konnte mit Gegenlicht und Schattenwurf experimentieren. Einige meiner Lieblingsfotos aus den 30 Tagen sind an diesem Tag entstanden.

Dann entschied ich mich, eine kleine Pause von der Street-Fotografie zu machen und mich in der Landschaftsfotografie zu versuchen.

Ich nutzte Bildprofile meiner Kamera, um alles in Schwarz-Weiß zu sehen, obwohl die Kamera im Hintergrund eine RAW-Datei in Farbe aufnahm. So blieb ich meiner Challenge treu, hatte aber die Möglichkeit, die Bilder später in Farbe umzuwandeln.

Leider musste ich wegen bürokratischer Verpflichtungen eine kleine Pause einlegen. Als ich zurück nach München gekommen bin und wieder Zeit für die Fotografie hatte, sah die Wettervorhersage für die kommenden zwei Wochen nicht gut aus – fast keine Sonnenstunden.

Genau wie ich ursprünglich befürchtet hatte: Sonnige Tage waren super für gute Fotos, aber an regnerischen und bewölkten Tagen war es schwierig.

Ich versuchte, mit den Belichtungszeiten zu experimentieren, vor allem an der Bahnstrecke. Die Idee war, die Bewegung der Bahn festzuhalten, während die Menschen stillstanden.

Leider waren die Ergebnisse nicht ganz scharf, aber ich war mit dem, was ich erreicht hatte, relativ zufrieden.

Die nächste Woche war eine Mischung aus Sonne, Regen und manchmal beidem gleichzeitig. Es war frustrierend.

Ich hatte gehofft, während der Challenge neue Techniken und Ideen für das Fotografieren an regnerischen Tagen zu entwickeln, aber ich fand es wirklich schwer, meine Fähigkeiten in dieser Hinsicht zu verbessern.

Das Ergebnis: eher schlechte Fotoausbeuten, ungemütliches Wetter und ich, am Ende des Tages nass und enttäuscht. Der Spaßfaktor war definitiv gesunken. Aber hey, so ist das Leben eines Fotografen – nicht jeder Tag bringt das perfekte Bild.

Die zweite Hälfte der Challenge

Die letzten Tage meiner 30-Tage Schwarz-Weiß-Fotografie-Challenge waren ehrlich gesagt eine Achterbahnfahrt. Du kennst das vielleicht: Irgendwann gehen dir die Ideen aus, besonders wenn du schon so oft an denselben Orten fotografiert hast.

Also dachte ich, es ist Zeit für etwas Neues. Warum nicht mal Hunde im Englischen Garten fotografieren? Ein bisschen Abwechslung schadet nie, oder?

Und weißt du was? Hunde zu fotografieren war eine großartige Idee! Es war etwas völlig anderes, und ich konnte mich auf neue Motive konzentrieren.

Ich liebe Hunde, und es war wirklich süß, wenn sie zu mir kamen, um zu schnuppern und zu sehen, was ich da machte. Allerdings muss ich zugeben, dass mir viele dieser Fotos in Farbe besser gefallen hätten.

In Schwarz-Weiß war es schwierig, Vorder- und Hintergrund zu unterscheiden.

Dann kam die letzte Woche, und ich muss sagen, sie war ziemlich enttäuschend. Das schlechte Wetter setzte sich fort, und ich fand einfach keinen guten Weg, damit umzugehen.

Zudem hatte ich das Gefühl, dass mir in München die Ideen ausgegangen waren.

Klar, ich habe ein paar lustige Momente festgehalten, wie zum Beispiel Leute, die eine VR-Tour durch München machten – das sah fast dystopisch aus und war definitiv ein cooles Motiv.

Aber insgesamt waren die Fotos nicht so überzeugend, wie ich gehofft hatte.

In einem letzten Versuch, etwas Neues zu finden, fuhr ich nach Augsburg. Aber das Wetter war so demotivierend – kalt, nass, grau und einfach nur blöd – dass ich kaum Lust hatte, meine Kamera herauszuholen, geschweige denn sinnvolle Fotos zu machen.

Ehrlich gesagt, war ich irgendwann einfach froh, dass die Challenge zu Ende ging. Tag 30 kam, und ich konnte aufhören.

Mein Fazit zur 30 Tage Schwarz-Weiß Fotografie Challenge

Nach 30 Tagen meiner Schwarz-Weiß-Fotografie-Challenge sitze ich hier und reflektiere über das, was ich erlebt und gelernt habe.

Ehrlich gesagt, war ich am Ende ziemlich froh, dass die Challenge vorbei war.

Ich hatte erwartet, dass ein spürbarer Lerneffekt einsetzt, aber so richtig passiert ist das nicht.

Vielleicht lag es daran, dass ich mich zu wenig getraut habe, neue Sachen auszuprobieren und zu experimentieren.

Mein Fazit nach diesen 30 Tagen ist, dass Schwarz-Weiß-Fotografie ein cooles und schönes Tool ist, aber eben nur eines von vielen in der Fotografie.

Ich habe festgestellt, dass ich Schwarz-Weiß am liebsten an sonnigen Tagen nutze, vielleicht noch zur Mittagszeit, wenn das Fotografieren in Farbe nicht so gut funktioniert, aber der starke Kontrast vorhanden ist, mit dem man schön arbeiten kann.

Aber sich zu zwingen, alles in Schwarz-Weiß zu fotografieren, fühlte sich ein wenig so an, als hätte ich einen Hammer und würde versuchen, alles zu hämmern, auch wenn manchmal ein Schraubenzieher besser gewesen wäre.

Ich weiß, dass viele von euch Schwarz-Weiß-Fotografie lieben und ausschließlich so fotografieren, daher will ich gar nicht sagen, dass Schwarz-Weiß schlecht ist. Nur eben nicht immer etwas für mich.

Obwohl solche Challenges normalerweise mit einem Fazit enden, in dem man etwas gelernt hat und besser geworden ist, fühle ich mich nicht so, als hätte ich durch die Challenge viel gelernt. Ich kann nur meine ehrliche Erfahrung mit dir teilen.

Für mich ist Schwarz-Weiß-Fotografie ein Werkzeug von vielen, aber nicht der heilige Gral, der jedes Problem in der Fotografie löst.

Ich hoffe, du fandest den Beitrag aber trotzdem interessant. Ich hoffe, wir sehen uns beim nächsten Mal wieder. Bis dahin, macht's gut!


 
Timo Nausch