Fotografie-Filter erklärt: Übersicht und Anwendungsbereiche

 
 
 

Filter sind ein beliebtes Tool unter Fotografen und finden vielfältige Anwendung. Dabei gibt es viele verschiedene Filter, die es dir ermöglichen, Effekte aufzunehmen, die manchmal direkt in der Kamera nicht erreicht werden können.

Fotografie Filter unterstützen dich also darin, dich auf deine Fotografie-Bedingungen anpassen zu können und einzigartige Effekte aufzunehmen.

Hier hast du schon einmal eine kurze Übersicht und Beschreibung der häufigsten Filtertypen, eher wir uns die Filter gleich im Detail noch genauer anschauen:

  1. UV- und Skylight-Filter: Schützen deine Objektive und reduzieren Dunst in Landschaftsaufnahmen.

  2. Polarisationsfilter: Vermindern Reflexionen, erhöhen die Farbsättigung und verbessern den Kontrast.

  3. Neutraldichtefilter (ND-Filter): Verringern die Lichtmenge, die auf den Sensor trifft, und ermöglichen längere Belichtungszeiten oder offenere Blenden.

  4. Verlaufsfilter: Eine Abwandlung des ND-Filters. Gleichen den Helligkeitsunterschied zwischen Himmel und Vordergrund aus, ideal für Landschaftsaufnahmen.

  5. Farbfilter: Verändern oder betonen bestimmte Farben im Bild, oft verwendet in Schwarz-Weiß-Fotografie.

  6. Weichzeichner- und Diffusionsfilter: Sorgen für einen weichen, träumerischen Look und reduzieren scharfe Kanten oder Kontrast.

  7. Sternfilter: Erzeugen Sternen-Effekte von Lichtquellen, besonders beliebt bei Nachtaufnahmen.

  8. Makrofilter und Nahlinsen: Erweitern den Fokusabstand und ermöglichen extrem detailreiche Nahaufnahmen. Wandelt normale Objektive in “Makroobjektive” um.

Filter sind großartige Werkzeuge, um deine Fotos aufzupeppen und das Beste aus jeder Situation herauszuholen.

Nicht jeder Filter ist meiner Meinung nach aber gleich nützlich, daher schauen wir uns die Filter nun im einzelnen noch genauer an.

1. UV-Filter

  • Verwendungszweck: Absorbieren unerwünschtes UV-Licht, erzeugen klareres, schärferes Bild

  • Vorteile: Zusätzlicher Schutz für Objektive, verlängerte Lebensdauer, verhindert Kratzer und Schmutz, preiswert und leicht erhältlich

  • Nachteile: Mögliche Beeinträchtigung der Bildqualität bei minderwertigen Filtern, Reflexionen oder Geisterbilder, Lichtstreuung kann Schärfe oder Kontrast reduzieren

UV-Filter werden in der Fotografie verwendet, um das Ultraviolettlicht (UV-Licht) zu blockieren, welches die Bildqualität beeinträchtigen kann. 

UV-Licht ist für das menschliche Auge nicht sichtbar, aber es kann die Kamera-Sensoren erreichen und die Bildqualität beeinträchtigen, indem es zum Beispiel einen Blaustich oder Dunst erzeugt, insbesondere bei Landschaftsaufnahmen.

Der beworbene Hauptzweck eines UV-Filters besteht darin, dieses unerwünschte Licht zu absorbieren und so ein klareres, schärferes Bild zu ermöglichen.

Der meiner Meinung nach größte Vorteil und Verwendungszweck von UV-Filtern ist jedoch der zusätzliche Schutz, den sie deinen Objektiven bieten.

Indem du einen UV-Filter auf dein Objektiv schraubst, schützt du die Frontlinse vor Kratzern, Staub, Schmutz oder Fingerabdrücken. 

Das kann dir dabei helfen, die Lebensdauer deiner teuren Objektive zu verlängern und kostspielige Reparaturen zu vermeiden.

Ein weiterer Vorteil ist, dass UV-Filter in der Regel preiswert und leicht zu finden sind, was sie zu einer einfachen und effektiven Lösung für Fotografen macht, die ihre Ausrüstung schützen möchten.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die du beachten solltest. Ein UV-Filter kann in einigen Fällen die Bildqualität leicht beeinträchtigen, insbesondere wenn er von minderer Qualität ist oder bei anspruchsvollen Lichtverhältnissen eingesetzt wird.

Zum Beispiel können billige UV-Filter Reflexionen oder Geisterbilder erzeugen, und dadurch dein Foto ruinieren.

Außerdem kann es vorkommen, dass ein zusätzliches Glas auf dem Objektiv die Lichtstreuung erhöht, was zu einem Verlust an Schärfe oder Kontrast führen kann.

Ob und wann du einen UV-Filter einsetzen solltest, hängt von deinen persönlichen Anforderungen und Vorlieben ab.

Wenn du in einer Umgebung fotografierst, in der die UV-Strahlung hoch ist oder die Lichtverhältnisse problematisch sind (wie in großer Höhe, am Meer oder in einer verschmutzten Stadt), kann ein UV-Filter die Bildqualität verbessern, indem er den Dunst und den Blaustich reduziert.

Wenn der Schutz deines Objektivs für dich höchste Priorität hat, ist ein UV-Filter ebenfalls eine gute Wahl, um möglichen Schäden vorzubeugen.

Persönlich finde ich UV Filter recht sinnfrei und Geldverschwendung. Wenn du gute hochwertige Objektive besitzt, wirst du diese wahrscheinlich auch geschützt transportieren und pfleglich behandeln.

Vor diesem Hintergrund möchte ich meine Bildqualität nicht verschlechtern, nur um geringfügig mehr Schutz zu haben. Dies ist jedoch eine Glaubensfrage und du musst selbst entscheiden, womit du dich wohl fühlst.

2. Polarisationsfilter

  • Verwendungszweck: Filtert polarisiertes Licht, reduziert Reflexionen auf nichtmetallischen Oberflächen

  • Vorteil: Einzigartiger Effekt, verbessert Farbsättigung, erhöht Kontrast; reduziert Reflexionen, entspiegelt Oberflächen

  • Nachteile: Reduzieren Lichtmenge (1-2 Blendenstufen), längere Belichtungszeiten/höhere ISO-Werte nötig, mögliche Verwacklungen/Bildrauschen

Polarisationsfilter sind meiner Meinung nach die nützlichsten Helfer, die dir in der Fotografie begegnen werden.

Sie sind spezielle Filter, die das polarisierte Licht herausfiltern, welches oft unerwünschte Reflexionen auf nichtmetallischen Oberflächen wie Wasser, Glas oder nasses Laub erzeugt. 

Du kannst also mit einem Polfilter spiegelnde Oberflächen reduzieren.

Dabei verbessern Polarisationsfilter auch die Farbsättigung und Kontrast, indem sie beispielsweise den Himmel blauer und die Wolken weißer erscheinen lassen, was deinen Landschaftsfotos einen echten Wow-Effekt verleiht.

Ich mag diesen Filter jedoch so sehr, weil es keine mir bekannte Möglichkeit gibt, denselben Effekt über andere Wege zu erreichen.

Die meisten Filter nehmen dir Arbeit ab, die Effekte sind oftmals aber mehr oder weniger umständlich auf anderem Wege auch zu erreichen.

Der Polfilter hingegen erzeugt tatsächlich einen einzigartigen Effekt, den du anders nicht erreichen kannst.

Es gibt jedoch auch einige Nachteile beim Einsatz von Polarisationsfiltern. Sie können die Lichtmenge, die auf den Kamerasensor trifft, um etwa 1 bis 2 Blendenstufen reduzieren. 

Das bedeutet, dass du möglicherweise längere Belichtungszeiten oder höhere ISO-Werte einstellen musst, um korrekt belichtete Fotos zu erhalten.

Das kann wiederum zu Verwacklungen oder erhöhtem Bildrauschen führen, wenn du ohne Stativ arbeitest.

Außerdem funktionieren Polarisationsfilter bei Weitwinkelobjektiven unter Umständen nicht einheitlich über das gesamte Bild, was zu ungleichmäßigen Himmelstönen führen kann oder stärkere Vignette erzeugt.

Um einen Polarisationsfilter richtig zu verwenden, musst du ihn auf dein Objektiv schrauben und das vordere Element drehen, um den gewünschten Effekt einzustellen.

Du wirst bemerken, dass sich die Intensität der Reflexionen und Farben verändert, je nachdem, wie weit du den Filter drehst. 

Der stärkste Polarisations-Effekt wird erzielt, wenn du im rechten Winkel (also 90°) zur Lichtquelle, meist der Sonne, fotografierst. Beim direkten Fotografieren in die Sonne (oder andere Lichtquelle) hat ein Polarisationsfilter jedoch nur einen begrenzten Effekt.

Schau dir hier meine Übersicht der besten Polfilter an.

3. Neutraldichtefilter (ND-Filter)

  • Verwendungszweck: Reduzieren Lichtmenge, die auf Kamerasensor trifft, ohne Farben oder Kontrast zu beeinflussen

  • Vorteil: Längere Belichtungszeiten für weiche Bewegungsdarstellung, offene Blende bei hellen Lichtverhältnissen für geringe Schärfentiefe

  • Nachteile: Mögliche Beeinträchtigung der Bildqualität (Farbstiche, Vignettierung), Schwierigkeiten beim Einstellen der Kamera bei starken ND-Filtern

Neutraldichtefilter, kurz ND-Filter sind dazu da, die Menge des Lichts, das auf den Kamerasensor trifft, zu reduzieren, ohne die Farben oder den Kontrast des Bildes zu beeinflussen.

Die einfachste Erklärung, die ich dir dafür geben kann ist, sie dir wie eine Sonnenbrille für deine Kamera vorzustellen.

Das mag erstmal unscheinbar klingen, aber die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Mit ND-Filtern kannst du längere Belichtungszeiten nutzen, um Bewegungen in deinen Fotos weich zu zeichnen, etwa bei fließendem Wasser, vorbeiziehenden Wolken oder Lichtstreifen von Autos.

Sie ermöglichen dir auch, bei sehr hellen Lichtverhältnissen mit einer offenen Blende zu fotografieren, um eine geringe Schärfentiefe zu erzielen, ohne das Bild zu überbelichten.

Es gibt allerdings auch einige Nachteile, die du im Auge behalten solltest. Ein ND-Filter kann, vor allem bei extremen Dichte-Stärken, die Bildqualität beeinträchtigen, indem er Farbstiche oder eine Vignettierung verursacht.

Außerdem kann das Fokussieren oder die Analyse deines Bildaufbaus bei Verwendung eines starken ND-Filters schwierig sein, da das Bild im Sucher oder auf dem Display sehr dunkel erscheint und du immer auf das aufgenommene Foto angewiesen bist, um das Ergebnis deutlich erkennen zu können.

Um einen ND-Filter richtig zu verwenden, solltest du zunächst die passende Filterstärke für deine Aufnahmesituation auswählen.

ND-Filter werden in verschiedenen Stärken angeboten, die als "Stops" bezeichnet werden und angeben, wie viele Blendenstufen Licht sie reduzieren.

Sobald du den richtigen Filter ausgewählt hast, montiere ihn auf deinem Objektiv. Stelle die Kamera vor dem Aufsetzen des Filters auf das gewünschte Motiv ein und fokussiere.

Dann schraube den Filter auf und passe gegebenenfalls die Belichtungszeit oder Blende an, um eine korrekte Belichtung zu erreichen.

Es gibt zwar auch einige Tricks, wie du ohne ND-Filter eine Langzeitbelichtung aufnehmen kannst, diese sind jedoch sehr umständlich.

Persönlich nutze ich zwar keinen ND-Filter, bin aber auch zu selten in Situationen, wo ich einen brauchen würde. Wer häufiger Landschaften bei Sonnenauf- oder Untergang fotografiert, sollte auf jeden Fall über die Anschaffung eines ND Filter nachdenken.

Hier findest du einen Vergleich der besten ND-Filter für jedes Budget.

4. Verlaufsfilter

  • Anwendung: Hauptsächlich Landschaftsfotografie, Himmel abdunkeln, Details in hellen Bereichen erhalten, ausgewogene Belichtung

  • Vorteile: Verbesserte Belichtung, optimaler Dynamikumfang

  • Nachteile: Selten anwendbar, oftmals aufgrund von Bildaufbau nicht nützlich, zusätzliche Ausrüstung (Halterungen, Adapterringe) erforderlich, hohe Anschaffungskosten

Verlaufsfilter sind spezielle Filter, deren Hauptfunktion darin besteht, den Helligkeitsunterschied innerhalb eines Bildes auszugleichen, indem sie auf einer Seite des Filters eine Neutraldichtebeschichtung haben, die allmählich in eine klare Seite übergeht.

Es sind als quasi “regionale ND-Filter”. Sie werden häufig in der Landschaftsfotografie verwendet, um den Himmel abzudunkeln und Details in hellen Bereichen zu erhalten, ohne die Belichtung im restlichen Bild zu beeinträchtigen.

Der Einsatz von Verlaufsfiltern bietet einige Vorteile. Sie ermöglichen eine ausgewogene Belichtung und verbessern die Bildqualität, indem sie ausgebrannte Himmel und Details in Schattenbereichen erhalten.

Da sie hauptsächlich in der Landschaftsfotografie verwendet werden, können sie dazu beitragen, den Dynamikumfang deiner Kamera optimal zu nutzen wenn du sehr kontrastreichen Szenen fotografierst und helfen dir dabei, atemberaubende Naturszenen einzufangen.

Es gibt jedoch auch einige Nachteile. Verlaufsfilter erfordern zusätzliche Ausrüstung wie Halterungen und Adapterringe, die Platz in deiner Kameratasche beanspruchen und zusätzliche Kosten verursachen. 

Zudem kann es schwierig sein, den perfekten Übergang zwischen hellen und dunklen Bereichen zu finden, insbesondere bei unregelmäßigen Horizonten oder wenn Objekte über den Übergang hinausragen.

Um einen Verlaufsfilter richtig zu verwenden, benötigst du zunächst einen Filterhalter und Adapterring, der auf das Gewinde deines Objektivs passt.

Sobald diese montiert sind, schiebe den Verlaufsfilter in den Halter und justiere den Filter, sodass der Übergangspunkt mit dem Horizont oder dem gewünschten Bereich deines Motivs übereinstimmt. 

Du kannst den Filter auch drehen, um den optimalen Winkel für den Übergang zu finden. Achte darauf, den Filter bei der Aufnahme nicht zu überbelichten, da dies die Effektivität des Filters beeinträchtigen kann.

Persönlich rate ich jedoch von der Verwendung von Verlaufsfiltern ab. Du wirst selten Szenen mit einer klaren Horizontlinie haben.

Ist dein Motiv jedoch bspw. ein Berg oder ein Baum, der über den Horizont herausragt, würde der Verlaufsfilter den Himmel, aber auch den oberen Teil deines Motives verdunkeln.

In solchen Fällen wird der Filter daher recht nutzlos. Ich finde es deutlich einfacher, beim Fotografieren einfach mehrere Belichtungen zu machen, für Motiv, Himmel und sonstige Bereiche des Bildes und diese dann als HDR in der Nachbearbeitung zusammenzufügen.

Dies macht zwar mehr Arbeit, ist jedoch bei jeder Szene, egal wie sie aufgebaut ist, möglich.

Außerdem kostet es mich nur etwas Zeit und ich muss kein zusätzliches Equipment kaufen und mitnehmen. Gute Verlauffilter Systeme sind nämlich leider auch recht teuer. 

5. Farbfilter

  • Anwendung: Weißabgleich anpassen, Farben hervorheben/unterdrücken, kreative Effekte

  • Vorteile: Betonung/Korrektur von Farben, lebendige Fotos, Steuerung von Kontrast/Grautönen in Schwarzweißfotografie

  • Nachteile: Verringerte Lichtmenge, längere Belichtungszeiten/höhere ISO-Werte, Risiko unnatürlich wirkender Bilder

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei Farbfilter um Filter, die mit einer bestimmten Farbe beschichtet sind, um das einfallende Licht in einer spezifischen Weise zu beeinflussen.

Farbfilter werden aus verschiedenen Gründen verwendet, beispielsweise um den Weißabgleich anzupassen, Farben hervorzuheben oder zu unterdrücken, oder um kreative Effekte zu erzielen.

Der Vorteil von Farbfiltern besteht darin, dass sie dazu beitragen können, bestimmte Farben in deinem Bild zu betonen oder zu korrigieren, was zu lebendigeren und ausdrucksstarken Fotos führt.

In der Schwarzweißfotografie können Farbfilter verwendet werden, um den Kontrast zu steuern und bestimmte Grautöne im Bild zu beeinflussen. 

Allerdings haben Farbfilter auch einige Nachteile. Sie können die Lichtmenge, die auf den Kamerasensor trifft, verringern, wodurch längere Belichtungszeiten oder höhere ISO-Werte erforderlich werden.

Zudem können manche Farbfilter zu unnatürlich wirkenden Bildern führen, wenn sie nicht richtig eingesetzt werden.

Die Verwendung eines solchen Filters ist einfach, du musst dich nur für ein gewissen Stil entscheiden, den Filter montieren und bist startklar.

Es gibt viele verschiedene Farben und Intensitäten, daher ist es wichtig, dir im Vorfeld zu überlegen, wofür du den Filter verwenden willst. 

Beim Fotografieren musst du wahrscheinlich Anpassungen vornehmen, um eine korrekte Belichtung und natürliche Farben zu erzielen. Achte darauf, den Farbfilter subtil einzusetzen, um unnatürlich wirkende Ergebnisse zu vermeiden.

Für mich sind Farbfilter recht sinnlos. Mir fällt keine Situation ein, bei der ich einen solchen Filter tatsächlich brauchen würde. Möchte ich einen bestimmten farblichen Look im Foto haben, kann ich das auch über Nachbearbeitung erreichen, habe als Ausgangspunkt aber ein Foto ohne Filter-Effekt, mit dem deutlich einfacher zu Arbeiten ist.

Vielleicht sind solche Filter nützlich, wenn du in der Film Fotografie unterwegs bist, da du hier nicht so viel Kontrolle über die Bearbeitung des Fotos hast. An sich halte ich Farbfilter jedoch für eine ziemliche Geldverschwendung.

6. Weichzeichnungsfilter

  • Anwendung: weicher, mystischer Look, Hautunreinheiten kaschieren, romantische/verträumte Atmosphäre

  • Vorteile: Natürliche Retusche bei der Aufnahme, ästhetische Qualität, schwer in digitaler Bildbearbeitung zu replizieren

  • Nachteile: Beeinflussung von Schärfe/Details im gesamten Bild, nicht für alle fotografischen Situationen geeignet

Weichzeichnungsfilter sind eine faszinierende Art von Filter, die deine Fotos in ein völlig neues Licht rücken können.

Wie der Name schon andeutet, sind Weichzeichnungsfilter dazu da, das Bild weicher und sanfter erscheinen zu lassen. Sie sind teilweise auch unter dem Namen “Pro-Mist-Filter” bekannt, bei dem ein leicht nebliger Look erzeugt wird.

Diese Filter bieten einen Diffusionseffekt, indem sie das Licht auf verschiedene Arten streuen. 

Dadurch sind sie besonders nützlich für Portraits und Fotos, bei denen es darum geht, Hautunreinheiten zu kaschieren oder eine romantische, verträumte Atmosphäre zu schaffen.

Aber auch in der Streetfotografie oder bei Landschaftsaufnahmen können sie Anwendung finden.

Der Einsatz von Weichzeichnungsfiltern hat mehrere Vorteile. Bei Portraits kann die Haut weicher und glatter erscheinen, wodurch eine natürliche Retusche direkt bei der Aufnahme entsteht.

Zudem verleihen sie deinen Fotos eine ästhetische Qualität, die in der digitalen Bildbearbeitung schwer zu replizieren ist. Du bekommst einen leicht verträumten, mystischen Look in deine Fotos

Einige Nachteile sind jedoch, dass Weichzeichnungsfilter die Schärfe und Details im gesamten Bild beeinflussen und dadurch nicht für alle fotografischen Situationen geeignet sind.

Du entfernst ja gezielt Schärfe und Kontrast aus deinem Bild, was du in der Nachbearbeitung nicht so leicht korrigieren kannst.

Um Weichzeichnungsfilter richtig zu verwenden, solltest du zunächst den passenden Filter für dein Motiv und den gewünschten Effekt auswählen.

Es gibt verschiedene Arten von Weichzeichnungsfiltern mit unterschiedlichen Stärken und Diffusionseffekten. Tendenziell würde ich dir immer dazu raten, einen dezenten Weichzeichnungsfilter von nur geringer Stärke einzusetzen.

Zu starke Filter sorgen für eine zu starke Verzerrung des Fotos und wirken für einen Betrachter unnatürlich. Daher gilt bei diesen Filtern die Devise: Weniger ist mehr.

7. Sternfilter / Anamorphic Filter

  • Verwendungszweck: Interessante Atmosphäre, Fokus auf Lichtpunkte, Steuerung des Lichts

  • Vorteile: Besondere Note, künstlerische Qualität, lebendigere, spannendere Bilder

  • Nachteile: Beeinträchtigung der Gesamtschärfe, nicht für alle Fotografiearten geeignet, kann übertrieben wirken

Sternfilter sind eine faszinierende Art von kreativen Filtern für Aufnahmen mit einer starken Lichtquelle.

Diese Filter erzeugen sternförmige Lichtreflexionen von Lichtquellen, wie zum Beispiel Sonnenlicht, Straßenlaternen oder anderen hellen Lichtern in deiner Szene.

Sie sind ideal, um eine interessante Atmosphäre in deinen Fotos zu erzeugen und die Aufmerksamkeit auf bestimmte Lichtpunkte zu lenken.

Der Einsatz von Sternfiltern hat seine Vorteile: Sie verleihen deinen Fotos eine besondere Note, indem sie lichtstreuende Muster erzeugen, die ohne Filter schwierig zu erreichen wären. Dadurch erhalten deine Bilder eine künstlerische Qualität und wirken lebendiger. 

Du kannst hier aber nicht nur reine Sternmuster erzielen, sondern mit gewissen Filtern die Lichtstreuung auch in eine bestimmte Richtung verstärken. Durch Hollywood sind z.B. Anamorphic Filter sind recht bekannt, die einen seitlichen Lichtstrahl erzeugen.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die du berücksichtigen solltest. Die Verwendung von Sternfiltern kann die Gesamtschärfe des Bildes leicht beeinträchtigen und ist nicht immer für jede Art von Fotografie geeignet.

Sie funktionieren am besten bei Aufnahmen mit starken Lichtquellen und können bei falscher Anwendung übertrieben und unnatürlich wirken.

Außerdem solltest du darauf achten, einen spezialisierten Filter zu kaufen, bspw. für den anamorphischen Effekt. Reguläre Sternfilter halte ich für wenig sinnvoll, da du Sonnenstern auch über das Abblenden des Objektivs erreichen kannst.

Es gibt verschiedene Arten von Sternfiltern, die unterschiedliche Sternmuster erzeugen, wie z. B. vier, sechs oder acht Strahlen oder die Richtung der Strahlen beeinflussen. Überlege also im Vorfeld, welcher Effekt für deine Fotos cool aussehen könnte. 

Befestige den ausgewählten Filter an deinem Objektiv und achte darauf, dass die Lichtquelle im Bild sichtbar ist.

Du kannst den Filter drehen, um den gewünschten Effekt und die Richtung der Lichtstrahlen einzustellen. Experimentiere mit verschiedenen Blickwinkeln und Abständen zur Lichtquelle, um den besten Effekt zu erzielen.

Solche Effekte kannst du übrigens auch sehr einfach in der Nachbearbeitung mit Software wie bspw. Luminar Neo erzeugen.

8. Makrofilter

  • Verwendungszweck: Detailaufnahmen von kleinen Objekten (Insekten, Blumen, Schmuck) mit “normalen” Objektiven

  • Vorteile: Kostengünstige Alternative zu Makroobjektiven, leicht, kompakt, einfach in der Handhabung

  • Nachteile: Geringere Bildqualität im Vergleich zu Makroobjektiven, Beeinflussung von Schärfe oder Verzeichnung

Makrofilter sind eine großartige Option für Fotografen, die in die faszinierende Welt der Makrofotografie eintauchen möchten, ohne sofort in ein teures Makroobjektiv investieren zu müssen.

Diese Filter sind in der Regel Schraubfilter, die direkt auf das Objektiv aufgesetzt werden und dessen Naheinstellgrenze verringern.

Dadurch kommst du näher an dein Motiv heran und kannst kleine Objekte wie Insekten, Blumen oder Schmuck in beeindruckender Detailgenauigkeit einfangen.

Die Verwendung von Makrofiltern bietet einige Vorteile: Sie sind eine kostengünstige Alternative zu Makroobjektiven und ermöglichen dir, das Potenzial deiner vorhandenen Objektive zu erweitern. Sie sind leicht, kompakt und einfach in der Handhabung. 

Einige Nachteile von Makrofiltern sind jedoch, dass sie nicht dieselbe Bildqualität wie dedizierte Makroobjektive bieten und die Schärfe oder Verzeichnung deiner Aufnahmen beeinflussen können.

Außerdem wirst du mit den Filtern in der Regel keinen 1:1 Darstellungsmaßstab erreichen, dieser Maßstab ist aber das, was man in der Regel als “richtige” Makrofotografie ansieht.

Solange du den Filter befestigt hast, kann es auch dazu kommen, dass deine Kamera nicht mehr in die Distanz scharf stellen kann oder der Autofokus nur bedingt funktioniert.

Makrofilter sind in verschiedenen Dioptrienstärken erhältlich, die sich auf die Vergrößerung und den Fokusbereich auswirken.

Wenn du mit Makrofotografie noch keine Erfahrung hast, schau, dass du deinen Filter nicht zu stark wählst und dich langsam an die Makrofotografie herantastest.

Einen Vergleich 3 gängiger Makrofilter auf dem Markt findest du hier.

Befestige den ausgewählten Filter an deinem Objektiv und achte darauf, dass du ausreichend Licht hast, da Makrofotografie oft längere Belichtungszeiten erfordert.

Du musst möglicherweise näher an dein Motiv herantreten, um den Fokus zu finden, und eine ruhige Hand oder einen Blitz verwenden, um verwacklungsfreie Bilder aufzunehmen.

Ich finde, Makrofilter sind eine tolle Möglichkeit, kostengünstig in die Makrofotografie zu starten. Schau dir auch meinen Anfängerguide für Makrofotografie an, um weitere Tricks für den kostengünstigen Einstieg in die Makrowelt zu erhalten.

Solltest du dich irgendwann entscheiden, ein richtiges Makroobjektiv zu kaufen, habe ich hier die besten Makro-Objektive für Sony miteinander verglichen.

Zusammenfassend - Welche Filter braucht man?

Du siehst, als Fotograf stehen dir eine Vielzahl an Filter zur Auswahl, die jedoch alle unterschiedlich nützlich sind.

Meiner Meinung nach darf ein Polarisationsfilter in keiner Kameratasche fehlen, da er einzigartige Effekte erzielt, die du anderweitig nicht aufnehmen kannst.

Wer in der Landschaftsfotografie unterwegs ist, kann sich auch über die Anschaffung eines ND-Filters Gedanken machen. Von Verlaufsfiltern würde ich dir jedoch abraten.

Wenn du Angst hast, deine Ausrüstung zu beschädigen, kannst du dir einen UV-Filter zulegen, ich persönlich habe aber auch noch nie Probleme mit meinen Objektiven gehabt und nutze seit über 5 Jahren keine UV-Filter, sondern lasse das Frontelement meines Objektives ungeschützt und natürlich.

Wenn du dich für Makrofotografie interessiert, kann ein Makrofilter eine günstige Wahl für den Einstieg sein, mit dem du dich ausprobieren kannst.

Alle anderen Filter haben sehr spezifische Anwendungsfälle und sollten für den Anfang eher keine Beachtung finden. Wenn du jedoch schon länger fotografierst und etwas Abwechslung haben möchtest, kannst du diese Filter selbstverständlich ausprobieren, als “Must haves” sehe ich sie jedoch nicht an.


 
Timo Nausch