Mein Ausrüstung für alltägliche Streetfotografie Walks
Weil ich häufiger gefragt werde, ob ich all meine Ausrüstung mit auf meine Streetfotografie Walks nehme, will ich dir hier zeige, welche Sachen ich für meine alltäglichen Fotowalks einpacke.
Kamera
Wenn’s auf die Straße geht, hab ich eigentlich immer nur eine Kamera dabei.
Entweder die:
Sony A7C II* oder
die Fujifilm X100VI*.
Nie beide. Vor jedem Walk also dieselbe Frage: “Worauf hab ich heute mehr Bock?” Und ja, es ist wirklich eine Bauchentscheidung. Kein Plan, keine feste Regel – einfach nur Gefühl.
Die Fuji ist klein, leicht, leise. Mit ihrem fest verbauten 35mm-Objektiv zwingt sie dich, dich zu konzentrieren. Kein Zoom, keine Ausreden. Du bewegst dich mehr, denkst mehr mit, suchst bewusster nach Motiven.
Dafür hat sie aber einen Leaf Shutter. Wenn du also abdrückst – kaum ein Geräusch. Richtig unauffällig. Perfekt, wenn du in der Menge nicht auffallen willst. Die Kamera super handlich und leicht. Für mich also der perfekte, angenehme Begleiter.
Der Haken ist aber: Der Autofokus. Sorry, Fuji – aber das ist nicht eure Stärke. Ich hab sie mittlerweile so eingestellt, dass ich halbautomatischen Zonenfokus nutze.
Klingt kompliziert? Ist es irgendwie auch. Du brauchst Geduld. Und Lust auf dieses “umständliche fotografieren”. Wenn ich die habe, ist die Fuji Gold wert. Manche meiner besten Fotos hab ich mit ihr gemacht.
Wenn ich aber einfach nur will, dass alles funktioniert – zack, scharf, fertig – dann greif ich zur Sony. Die ist größer, klar, aber sie liefert. Immer. Autofokus top, Bildqualität top, alles zuverlässig. Außerdem kann ich bei ihr die Objektive wechseln und auch mit verschiedenen Brennweiten arbeiten.
Gerade wenn’s schnell gehen muss – zum Beispiel bei Umzügen oder auf einem vollen Fest – ist die Sony meine Wahl. Da hab ich keine Zeit, um mich mit Fokusfeldern rumzuschlagen.
Trotzdem: Es gibt keine festen Regeln. Ich war auch schon mit der Fuji auf dem Oktoberfest. Es kommt einfach drauf an, worauf ich Lust habe. Beide Kameras haben ihre Stärken – und ich liebe genau das.
Objektive
Bei meiner Fuji X100VI ist das easy. Die hat ein fest verbautes 35mm-Objektiv. Nix zum Wechseln, nix zum Nachdenken. Drauf, los, fertig. Und ehrlich gesagt: Ich vermisse da auch nichts. 35mm sind für mich zur perfekten Street-Brennweite geworden. Nicht zu nah, nicht zu weit – genau richtig, um mitten im Geschehen zu sein, ohne aufdringlich zu wirken.
Mit der Sony A7C II sieht’s anders aus. Da hab ich mehr Möglichkeiten – Fluch und Segen zugleich. Auch hier hängt meistens ein 35mm-Objektiv* dran, weil ich diese Brennweite mittlerweile richtig lieben gelernt hab. War aber nicht immer so.
Ganz am Anfang hat mir 35mm richtig Kopfzerbrechen gemacht. Ich wusste nie, was ich ins Bild nehmen soll, alles war irgendwie zu viel oder zu wenig.
Deshalb hab ich mir damals ein 85mm geholt*. Und wow – das war Liebe auf den ersten Blick. Schön enger Bildausschnitt, tolle Tiefenwirkung, und man bleibt unauffällig, auch wenn man weiter weg fotografiert.
Gerade in Parks oder offenen Flächen pack ich’s immer noch gerne ein. Aber sobald’s enger wird – Innenstadt, Fußgängerzone, Gedränge – hab ich mein 35mm mitlerweile deutlich lieber.
Wenn ich mal ganz verrückt drauf bin (kommt selten vor), schraub ich das Sigma 24–70* drauf. Ist ein Zoom – schwer, groß, irgendwie unpraktisch, aber hey: 24mm haben was. Gibt dem Bild noch mal einen anderen Look.
Wichtig ist mir aber noch einmal zu sagen: Das ist nur die Auswahl meiner Objektive. Wenn ich auf meinen Fotowalk gehe, nehme ich immer nur ein einziges Objektiv mit.
Ich mag diese kreative Limitation. Dadurch muss ich dann nämlich mit dem arbeiten was ich habe und überlege nicht ständig, ob ich für die Szene jetzt nicht doch lieber auf ein anderes Objektiv wechseln sollte.
Fototasche
Du brauchst keine 100-Euro-Fototasche, um gute Bilder zu machen. Ganz ehrlich – ich auch nicht. Für meine täglichen Streetfotografie-Walks nehme ich einfach einen ganz normalen Sling Bag. Kein teures Designerstück. Kein Spezialding für Fotografen. Einfach eine kleine Umhängetasche, die tut, was sie soll: Kamera rein, fertig.
Diese ganzen fancy Taschen von bekannten Marken wie Peak Design oder Bellroy sehen zwar cool aus, aber ganz ehrlich – da zahlst du oft nur für den Namen. 70, 80 oder sogar 100 Euro für eine Umhängetasche? Nur weil sie irgendwo ein Fototaschen-Logo draufgedruckt haben? Nee, da bin ich raus.
Ich hab mir also eine No-Name-Tasche bestellt. Irgendwas aus China, nix Besonderes – aber solide.
Wichtig war mir nur: Sie muss passen. Und zwar zur Kamera, nicht zu meinem Outfit.
Die Fuji X100VI passt fast überall rein, die ist ja kompakt. Aber bei der Sony A7C II wird’s schon trickreicher. Vor allem, wenn vorne ein 85mm oder das dicke Sigma draufhängt. Dann brauchst du Platz – und zwar mehr als man denkt.
Ich hab echt ein paar Modelle ausprobiert, bis ich die richtige gefunden hab. Die Tasche muss groß genug sein, aber einen kleinen Minirucksack will ich auch nicht haben. Daher habe ich an dieser Stelle etwas experimentieren müssen.
Für längere Reisen oder wenn ich mehrere Objektive mitnehme, nehm ich natürlich meinen Rucksack. Aber im Alltag? Da geht's mir um leicht, schnell und unauffällig. Tasche über die Schulter, Kamera rein – los geht’s. Mehr braucht es nicht.
Sonstiger Kleinkram
Du brauchst nicht wahnsinnig viel Ausrüstung, um gute Streetfotos zu machen. Aber ein bisschen Kleinkram hab ich trotzdem immer dabei – einfach, weil es praktisch ist.
An der Sony hängt ein Schultergurt von Peak Design*. Nicht, weil ich scharf auf Marken bin, sondern weil ich keine Lust habe, meine Kamera für ein paar Euro Ersparnis abstürzen zu sehen. Der Gurt ist schlank, bequem und hält.
Für mich zählt, dass ich mich drauf verlassen kann. An der Fuji hängt einfach eine alte Handschlaufe – nix Besonderes, aber reicht völlig. Die ist noch von einer älteren Kamera übrig geblieben. Recycling deluxe.
Dann hab ich eigentlich fast immer eine Powerbank dabei. Nicht, weil ich ständig Akkuprobleme hätte, aber sicher ist sicher. Ich häng die Kamera kurz dran, wenn’s knapp wird, setz mich irgendwo hin, trinke einen Schluck Wasser – und nach ein paar Minuten ist wieder genug Saft da.
Ersatzakkus hab ich zwar auch irgendwo, aber ganz ehrlich: Ich find die nie, wenn ich sie wirklich brauche. Die Powerbank ist da einfach die stressfreiere und flexiblere Lösung.
Fürs Handy hab ich sogar noch eine zweite Powerbank - die lädt kabellos*. Das iPhone 13, das ich benutze, hat nämlich einen kaputten Ladeanschluss. Ich kann’s also nur noch kabellos laden. Und ja, das nervt – aber ich hab mich dran gewöhnt.
Natürlich ist auch das Handy selbst immer dabei. Damit hör ich Musik oder Podcasts, während ich unterwegs bin. Manche sagen, das lenkt ab. Ich finde, es bringt mich eher in den richtigen Flow. Ich laufe durch die Straßen, hab meine eigene kleine Blase, und da drin funktioniert mein Kopf einfach besser.
Musik höre ich über Sony-Kopfhörer – die XM4* reichen völlig und haben ein Top Preis-Leistungs-Verhältnis. Die sitzen gut, blocken den Straßenlärm, und ich fühl mich damit entspannter.
Klar, du kannst auch ohne Musik losziehen und ganz auf die Umgebung achten. Muss jeder selbst wissen. Ich brauch meinen Soundtrack – das hilft mir, mich auf meine Art zu konzentrieren.
Und das war’s auch fast schon. Kamera, Objektiv, Speicherkarte – der Rest ist Bonus. Viel mehr schlepp ich nicht mit. Denn am Ende zählt nicht, was du alles dabeihast. Sondern was du daraus machst.